„Der gesundheitliche Bevölkerungsschutz muss eine größere Rolle  spielen. Wir müssen für künftige Krisen, nicht nur für Pandemien, besser  gewappnet sein. Notwendig ist deshalb ein Sofortprogramm des Bundes, um  die Menschen in Krisensituationen besser schützen zu können“, sagt  
DRK-Präsidentin Gerda Hasselfeldt, die auch auf die große
 Bedeutung des  ehrenamtlichen Engagements während der Corona-Pandemie hinweist. 
Nach  Einschätzung von 
DRK-Generalsekretär Christian Reuter reichen die  derzeit im Haushalt des Bundesinnenministeriums vorgesehenen 700  Millionen Euro nicht aus, um auf nationaler Ebene einen 
nachhaltigen und  umfassenden Bevölkerungsschutz sicherzustellen. Notwendig seien dafür  mindestens zwei Milliarden Euro jährlich oder umgerechnet 0,5 Prozent  des Bundeshaushaltes (derzeit: 0,14 Prozent).                         
Das DRK spricht sich im Rahmen des Sofortprogramms unter anderem für  einen
 Ausbau der Freiwilligendienste im Bevölkerungsschutz aus.
„Wir  sehen hier allein beim DRK einen Bedarf von zusätzlich 5.000 Plätzen in  den Freiwilligendiensten“,sagt Hasselfeldt.Das DRK und andere  anerkannte Hilfsorganisationen könnten zudem 
erweiterte  Erste-Hilfe-Kurse, die Selbsthilfe in Krisenfällen zum Schwerpunkt  haben, und eine Basisausbildung für ehrenamtliche  Pflegeunterstützungskräfte anbieten. Ziel sei es, ein Prozent der  Bevölkerung in fünf Jahren entsprechend zu schulen. 
Der
 Aufbau einer  nationalen Betreuungsreserve mit bundesweit zehn Logistikzentren müsse  rasch vorangebracht werden. Notwendig sei außerdem in allen  Bundesländern eine 
Helfergleichstellung der Ehrenamtlichen von DRK und  anderen anerkannten Hilfsorganisationen mit Feuerwehr und THW bei der  Freistellung vom Arbeitsplatz. 
DRK-Generalsekretär Reuter schlägt  außerdem eine verbindliche 
bundesweite Verankerung von  Erste-Hilfe-Inhalten in den Lehrplänen von Grund- und weiterführenden  Schulen vor.
Das ehrenamtliche Engagement in Deutschland ist nach  Einschätzung Hasselfeldts auch während der Corona-Pandemie  außerordentlich groß. Das zeige eine repräsentative Civey-Umfrage im  Auftrag des DRK. Danach sind immerhin 35,6 Prozent der erwachsenen  Bevölkerung auch während der Corona-Krise ehrenamtlich tätig, 77,4  Prozent davon mindestens mehrmals im Monat. 69,2 Prozent der  Ehrenamtlichen sprechen allerdings von starken bis sehr starken  Einschränkungen während der Pandemie.
52,4 Prozent aller befragten Personen können sich vorstellen, künftig ehrenamtlich aktiv zu werden; darunter besonders viele junge Leute –  in der Altersgruppe der 18- bis 29jährigen sind es 63,6 Prozent. Jeder  zweite Ehrenamtliche (49,7 Prozent) überlegt sogar, sein bisheriges  Engagement nach Ende der Pandemie zu verstärken. Das sei ein  optimistischer Blick in die Zukunft, sagt Hasselfeldt.
Aktuell  werden 303 Impfzentren vom DRK direkt oder mit Beteiligung des DRK  betrieben. Das sind fast drei Viertel aller Impfzentren (insgesamt 434)  in Deutschland. Hinzukommen bundesweit 389 Testzentren mit  DRK-Beteiligung. Derzeit sind täglich gut 10.000 ehren- und  hauptamtliche Einsatzkräfte des DRK bei der Bekämpfung von Covid-19  aktiv.
Am Weltrotkreuztag 8. Mai 2021 feiert der DRK e.V. sein  100jähriges Bestehen. Im Jahr 1921 hatten sich die zum Teil bereits seit  1863 bestehenden deutschen Rotkreuz-Landesvereine in Bamberg zu einem  Dachverband zusammengeschlossen, der das gesamte Rote Kreuz in  Deutschland vertritt. Bundesweit sind derzeit mehr als 430.000  Ehrenamtliche und 183.000 hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter  für das Deutsche Rote Kreuz tätig.
Mehr Informationen über das Jubiläum finden Sie unter www.drk.de/100jahredrk.Text und Foto: DRK-Mitteilung 025/21, 06.05.2021