Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) begrüßt den Vorschlag von Kanzleramtschef Helge Braun, eine Art zivile Reserve zur Unterstützung staatlicher Behörden in Krisenlagen zu schaffen.
                        
„Deutschland muss sich künftig auf Krisen aller Art besser  vorbereiten. Das ist eine Lehre aus der Corona-Pandemie. Deshalb  schlagen wir vor, die bereits vorhandenen und leistungsfähigen  Strukturen des Deutschen Roten Kreuzes und anderer anerkannter  Hilfsorganisationen zu unterstützen und zu stärken“, sagt  DRK-Präsidentin Gerda Hasselfeldt.                          
Kanzleramtsminister Braun hatte in einem Interview erklärt, es  brauche geschulte Helfer aus der breiten Bevölkerung als eine Art zivile  Reserve. 
DRK-Präsidentin Gerda Hasselfeldt weist darauf hin, dass das  Deutsche Rote Kreuz gemeinsam mit den anderen anerkannten  Hilfsorganisationen den Aufbau einer nationalen Betreuungsreserve mit  bundesweit zehn Logistikzentren zur Versorgung von jeweils 5.000  Menschen in Krisenfällen vorgeschlagen habe. 
Zwei davon seien  mittlerweile vom Bundestag genehmigt worden. „Als Konsequenz aus der  Pandemie sollte jetzt so schnell wie möglich mit dem Aufbau aller zehn  Standorte begonnen werden“, sagt Hasselfeldt.
Außerdem sei es  sinnvoll, die Ausbildung von Pflegehilfskräften aus der Bevölkerung zur  Unterstützung von Pflegepersonal im Krisenfall wieder aufzunehmen. 
Das  DRK habe in der Vergangenheit gute Erfahrungen mit einer  Kurzzeitausbildung ähnlich wie bei Erste-Hilfe-Kursen sammeln können.  Trotz der vorhandenen bundesgesetzlichen Grundlage sei dieses  Zivilschutzprogramm zur Ausbildung von sogenannten  „Schwesternhelferinnen“ nicht mehr finanziert worden. 
Ein freiwilliger  Pflege-Basiskurs wäre ein wichtiger Beitrag zur Unterstützung der  Familien und Pflegedienste, gerade in pandemischen Lagen. 
Solche  Angebote zur Stärkung der Selbsthilfekräfte der Bevölkerung könnten  durch die Hilfsorganisationen kurzfristig und flächendeckend aufgebaut  werden. Ein Ziel könnte die Ausbildung von einem Prozent der Bevölkerung  in einfachen Pflegemaßnahmen innerhalb der nächsten Jahre sein.
Das DRK schlägt zudem vor, etwa 20 mobile medizinische  Versorgungseinheiten zu schaffen. Vier dieser ambulanten Arztpraxen des  DRK hätten sich in der Pandemie bei der Betreuung der Bevölkerung  bereits bestens bewährt.
Text und Foto: Mitteilung 013/21 DRK Bundesverband vom 08.03.2020