Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) weist deshalb auf die erhebliche  Unfallgefahr hin, die mit dem Motorradfahren verbunden ist. Etwa ein  Drittel aller Opfer im Straßenverkehr seien Zweiradfahrer (inklusive  Fahrradfahrer). 
„Seit 2011 hat sich die Zahl der Toten um 20 Prozent  nahezu verdoppelt. Die teils schwerwiegenden Folgen eines Unfalls können  durch eine gezielte Erste Hilfe meist deutlich gemindert werden“, sagt  DRK-
Bundesarzt Professor Dr. Peter Sefrin. Die gefährlichste Unfallfolge  beim Motorradfahren sei eine Kopfverletzung.                         
Bevor man mit dem Motorrad startet, sollte in jedem Fall die adäquate  Schutzkleidung – auch für einen möglichen Sozius – angelegt werden, rät  DRK-Bundesarzt Sefrin. Trotz Schutzkleidung könne es zu großflächigen  Hautabschürfungen und bei längeren Asphaltrutschern zu Verbrennungen  kommen.
Die schwerste und gefährlichste Unfallfolge sei die  Kopfverletzung mit Bewusstlosigkeit. Hier stelle sich immer wieder die  Frage der Helmabnahme. 
„Zum Freimachen und Freihalten der Atemwege muss  der Helm unbedingt abgenommen werden, sonst wird der Patient ersticken“,  sagt Prof. Sefrin. 
Die Abnahme solle vorsichtig und am besten zu zweit,  könne aber auch alleine durchgeführt werden (siehe hierzu auch  ausführlich 
https://www.drk.de/hilfe-in-deutschland/erste-hilfe/verkehrsunfall/helm-abnehmen/). Anschließend werde das Unfallopfer in die Seitenlage gebracht.
Bei  Verdacht auf Knochenbruch sollte der Verletzte möglichst wenig bewegt  werden, sofern durch die Position (mitten auf der Straße) keine  zusätzliche Gefahr bestehe. Eine mögliche Schienung bei Knochenbrüchen  sei Aufgabe des Rettungsdienstes, der unmittelbar alarmiert werden müsse  (Notruf 112) und die weitere Versorgung des Verletzten übernehme.  Offene Brüche müssten bis dahin mit keimfreiem Wundverband bedeckt,  geschlossene gekühlt werden. Hautabschürfungen und flächenhafte  Verbrennungen sollten mit einem Verbandstuch bedeckt werden.
Text und Foito: Mitteilung des DRK-Bundesverbandes vom 02. Juli 2021