Der Verbleib von vermissten Wehrmachtssoldaten, Zivilisten, Kriegsgefangenen, Zivilinternierten oder Kindern, die durch Flucht und Vertreibung von ihren Familien getrennt worden sind, ist bis heute vielfach ungewiss. 
Auch Informationen zu Gefangenen in sowjetischen Speziallagern in der ehemaligen Sowjetischen Besatzungszone und der DDR kann der DRK-Suchdienst bereitstellen. 
„Ende 2023 wird der DRK-Suchdienst diese vom Bund finanzierte Aufgabe gemäß einer Vereinbarung mit dem Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (BMI) beenden. Deshalb sollten Anfragen beim DRK-Suchdienst am Standort München in den nächsten anderthalb Jahren gestellt werden“, sagt 
DRK-Präsidentin Gerda Hasselfeldt. 
Im Rahmen eines Datentransfers hat der DRK-Suchdienst seit 1992 aus  russischen Archiven rund zwei Millionen Kriegsgefangenen- und  Interniertenakten sowie rund fünf Millionen Karteikarten der sogenannten  Kriegsgefangenenkartei aus dem Russischen Staatlichen Militärarchiv  erhalten. 
Deren Auswertung könne auch heute noch zu neuen Erkenntnissen  für suchende Angehörige führen, sagt Hasselfeldt. Im vergangenen Jahr  haben 
10.091 Personen Anfragen an den DRK-Suchdienst im Zusammenhang mit  dem Zweiten Weltkrieg gestellt, im Jahr zuvor waren es rund 9.000.
„Wir  gehen davon aus, dass im Umfeld des 75. Jahrestages des Kriegsendes das  Interesse an diesem Thema steigt und in vielen Familien das Bedürfnis  wächst, das Schicksal vermisster Angehöriger abschließend zu klären.  Dieses Interesse wird aber aufgrund der demografischen Entwicklung  wieder abflachen“, sagt Hasselfeldt. 
In 23 Prozent aller Fälle könne der  DRK-Suchdienst Auskunft über den Verbleib eines vermissten Angehörigen  geben; bei deutschen Kriegsgefangenen in der früheren Sowjetunion seien  dies oft auch Angaben zu Sterbedatum und letztem Aufenthaltsort.
Seit 1953 wird der DRK-Suchdienst vom BMI institutionell gefördert.  Seine Arbeit ist sowohl historisch bedeutsam als auch zeitlos aktuell.  
So sind beim DRK-Suchdienst im vergangenen Jahr 2.083 (Vorjahr: 2.291)  Suchanfragen von Flüchtlingen eingegangen, die den Kontakt zu ihren  Angehörigen verloren haben. 
Diese internationale Suche wird auch nach  2023 fortgesetzt. Außerdem hat der DRK-Suchdienst im Jahr 2019  bundesweit insgesamt 
20.966 Beratungen zur Familienzusammenführung  durchgeführt.
Mehr Informationen zum DRK-Suchdienst und Online-Formulare für Suchanfragen: www.drk-suchdienst.deText und Foto: DRK-Mitteilung 023/2020 vom 04. Mai 2020Das könnte Sie auch interessieren:DRK-Suchdienst - Ansprechpartner im DRK Kreisverein Karlsruhe e. V.DRK-Kreisauskunftsbüro