Eindrucksvolle Bilanz bei Hochwasserhilfe und im Rettungsdienst. Appell des DRK LV Baden-Württemberg an die gemeinsame Verantwortung im Land für die Versorgung der Bevölkerung in Notlagen.  
                        
                    Anlässlich seiner Landesversammlung am 23. Oktober in Fellbach appelliert der DRK-Landesverband Baden-Württemberg e. V. an die gemeinsame Verantwortung im Land für die Versorgung der Bevölkerung in Notlagen. 
Dazu gehören die kontinuierliche und intensive Förderung von  ehrenamtlichem Engagement, die Digitalisierung auch des sozialen Sektors  sowie eine gesicherte Infrastruktur von Rettungsdienst und  Bevölkerungsschutz. Bei der Hilfe im Hochwassergebiet in Rheinland-Pfalz  und der Notfallrettung in Baden-Württemberg zieht der Verband eine  eindrucksvolle Bilanz.                         
„Die Hochwasser-Katastrophe Mitte Juli hat die Notwendigkeit unserer  Forderungen noch einmal mit Nachdruck bestätigt“, so Barbara Bosch,  Präsidentin des DRK-Landesverbands Baden-Württemberg.
Das Ahrtal stehe  als Synonym für Zerstörungen durch extreme Wetterereignisse, die immer  häufiger auch in unseren Breiten über uns hereinzubrechen drohen.
Das  Rote Kreuz aus dem Landesverband Baden-Württemberg habe mit über 850  Einsatzkräften aus dem ganzen Land und rund 93.000 Einsatzstunden seit  dem 15. Juli mitgeholfen, die Folgen der Hochwasserkatastrophe zu  bewältigen.
Krankentransport, Rettungsdienst, Verpflegung, technische  Unterstützung, Logistik und seelischer Beistand: Die Aufgaben waren  vielfältig. Die meisten Einsatzkräfte waren ehrenamtlich im  Schadensgebiet. Viele Helferinnen und Helfer kamen mit schwer zu  verarbeitenden Eindrücken wieder zurück.
„Wir sehen unsere Verantwortung nicht nur in der Aufrechterhaltung  unserer derzeitigen Kapazitäten. Wir entwickeln uns weiter.  Dabei sehen  wir sehr wohl, wo wir selbst aktiv werden können und müssen, um für die  Herausforderungen gewappnet zu sein. Wir müssen aber auch dort fordern,  wo wir auf Unterstützung angewiesen sind“, so Barbara Bosch.
Ohne die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer wäre die Hilfe des DRK  nicht zu denken – das gilt für die Pandemie ebenso wie für Katastrophen  wie die im Ahrtal. Die Vernetzung zwischen Rettungsdienst und  Bevölkerungsschutz biete dabei die Chance, qualifiziertes  einsatzbereites Personal auch bei größeren Schadenslagen verfügbar zu  haben. Um die Einsatzfähigkeit der Hilfsorganisation auch in Zukunft  aufrechtzuerhalten, ist Innovation und Digitalisierung auch für den  Sektor der Sozialwirtschaft unverzichtbar; diesbezügliche staatliche  Förderprogramme müssen diesen Sektor berücksichtigen.
Das Deutsche Rote Kreuz leistet den mit Abstand größten Teil der  rettungsdienstlichen Einsätze in Baden-Württemberg. Im Jahr 2020 waren  es fast 560.000 Einsätze der Rettungswagen, rund 4.600 durchgeführte  telefonische Reanimationen und rund 80.000 Alarmierungen von  DRK-Helfer-Vor-Ort. Der Verband bildet an elf Standorten derzeit mehr  als 800 angehende Notfallsanitäterinnen und Notfallsanitäter aus.
Als Impulsgeber und Innovationstreiber erwartet der Verband weiterhin  Unterstützung von Seiten des Landes und der Kostenträger bei den  anstehenden Aufgaben wie der Handlungssicherheit für Notfallsanitäter,  der zukünftigen Technik und Struktur der Leitstellen oder der Einführung  von Telenotärzten.
 Schließlich müsse auch der Neubau von Rettungswachen  gesetzeskonform finanziert sein. „Der Neubau von Rettungswachen darf  unsere Kreisverbände nicht finanziell überfordern. Für diese öffentliche  Aufgabe gezwungenermaßen in die Spendenkasse greifen zu müssen, ist  nicht zu akzeptieren“, so Barbara Bosch. Weder entsprächen die  Fördersätze den geltenden Richtlinien noch seien die Richtlinien  zeitgemäß: Planungskosten beispielsweise bleiben bisher komplett  unberücksichtigt. Als positiv seien dagegen die konstruktiven Gespräche  mit dem Land für die zukünftigen Förderrichtlinien zu bewerten.
Der DRK-Landesverband Baden-Württemberg:
Der DRK-Landesverband Baden-Württemberg ist der größere der beiden  DRK-Landesverbände in Baden-Württemberg. Er ist sowohl Hilfsgesellschaft  als auch Spitzenverband der freien Wohlfahrtspflege. In seinen 34  Kreisverbänden engagierten sich 2020 45.205 ehrenamtlich aktive  Mitglieder und 449.862 Fördermitglieder. Mit 625 DRK-Ortsvereinen und  751 DRK-Bereitschaften ist das DRK flächendeckend vertreten. Das DRK  hält einen Leistungsanteil am Rettungsdienst von 80 Prozent und stellt  102 von 120 Einsatzeinheiten des Bevölkerungsschutzes im Lande. Hinzu  kommen über 4.000 ausgebildete Helfer-Vor-Ort.
Als Spitzenverband der freien Wohlfahrtspflege vertritt der  DRK-Landesverband Baden-Württemberg 77 Pflegeeinrichtungen und  Tagespflegen, 14 Kindertagesstätten, 34 ambulante Pflegedienste, 42  Kleiderläden und 27 Tafelläden – dazu viele weitere ambulante soziale  Angebote.
Textund Foto: DRK Landesverband Baden-Württemberg e. V., Mitteilung vom 22.10.2021