Anfang des 20. Jahrhunderts war es für den damaligen Oberamtman  Hermann Peiffer aus Bruchsal, seiner Stellung dem heutigen Landrat  entsprechend, ein besonderes Anliegen auch in den zu seinem Amtsbezirk  gehörenden Gemeinden, soweit nicht bereits geschehen, die große Idee des  Henry Dunant in die Tat umzusetzen. 
Zu diesem Zweck führte er mehrere Ortsbereisungen durch,  wobei er zunächst insbesondere die Bürgermeister für sein Vorhaben,  freiwillige Sanitätskolonnen und Männerhilfsvereine ins Leben zu rufen,  zu gewinnen suchte. 
So kam es im Jahre 1908 auch zu einer ersten Kontaktaufnahme mit der Gemeinde Karlsdorf, bei  der Oberamtmann Pfeiffer die Bedeutung und die Aufgaben einer  freiwilligen Sanitätskolonne in Kriegs- und Friedenszeiten eingehend  erläuterte. 
Seine Ausführungen fielen auf fruchtbaren Boden, so dass sich bereits  vor der Gründung einer freiwilligen Sanitätskolonne in Karlsdorf  mehrere Bürger ihre Bereitschaft als aktive Mitglieder mitzuwirken  meldeten. 
Außerdem hatte sich, wie aus einem Tagebuchauszug von Oberamtmann  Pfeiffer zu ersehen ist, am 27. Januar 1909 der praktische Arzt Dr. Nathan Fuchs aus Bruchsal bereit erklärt, die Ausbildung der Sanitätskolonne Karlsdorf zu übernehmen. 
Nachdem so alle Voraussetzungen getroffen waren, benachrichtigte das  Oberamt Bruchsal am 12. Februar 1909 das Bürgermeisteramt Karlsdorf,  dass am 15. Februar um 20 Uhr im Gasthaus "Zum Kaiserhof" die Gründungsversammlung einer freiwilligen Sanitätskolonne Karlsdorf stattfinde. 
Gleichzeitig wurde Bürgermeister Hermann Spangler ersucht hierzu  neben den Gemeinderäten, dem Ortsgeistlichen, der Lehrerschaft und dem  Oberförster auch alle Vereine und insbesondere die bereits als  Mitglieder gemeldeten Bürger sowie die übrige Bevölkerung einzuladen.  Zur Gründungsversammlung stellte sich dann auch eine große Anzahl von  Bürger im Gasthaus "Zum Kaiserhof" ein. 
Oberamtmann Pfeiffer leitete die Versammlung und legte in einem längeren Vortrag nochmals Organisation, Wesen und Zweck von Männerhilfsvereinen und Sanitätskolonnen dar. 
Zum weiteren Verlauf ist aus dem noch sehr gut erhaltenen Protokollbuch des Ortsvereins folgendes zu entnehmen: 
"...Wie die Worte des Herrnm Oberamtmann volle Anerkennung fanden  und guten Erfolg hatten, beweisen die hierauf zirkulierenden Listen. Es  zeichneten sich sogleich 28 inaktive und 22 aktive Mitglieder ein.  Dieses Resultat bildete die Gründung eines Männerhilfsvereins und einer  freiwilligen Sanitätskolonne in Karlsdorf".Nach der in reger Diskussion erläuterten Satzung erfolgten die Wahlen mit folgendem Ergebnis:1. Vorsitzender: Hermann Spangler, BürgermeisterGeräteverwalter: Sigmund Spangler, RatschreiberSchriftführer und Kassier: Heinrich SchlindweinKolonnenführer: Friedrich Hellriegel, FriseurKolonnenarzt: Dr. med. Nathan Fuchs aus Bruchsal 
Bereits fünf Tage nach der Gründungsversammlung trafen sich die  aktiven Mitglieder zu ihrer ersten Kolonnenversammlung, ebenfalls wieder  im Gasthaus "Zum Kaiserhof". 
Hierbei stellte man mit  Zufriedenheit einen erfreulichen Zuwachs der Mitglieder fest, deren Zahl  sich nun auf 32 belief. Es wurde festgelegt, dass die Übungsstunden der  aktiven Mitglieder wöchentlich stattfinden und zwar im "Neuen  Schulhaus", das heutige "Kulturhaus der Gemeinde" in der heutigen  Tullastrasse, Vereinsheim für Musikverein und Liederhalle.
Das "Neue Schulhaus" blieb über 50 Jahre hinweg der Versammlungsort der aktiven Mitglieder zu den wöchentlichen Übungsstunden. 
Mit  der Erstellung des neuen Kindergartens "St. Elisabeth" in Karlsdorf sah  man Ende der fünfziger Jahre die Möglichkeit im frei gewordenen Gebäude  des ehemaligen Kindergartens in der Saalbachstraße 8 einen Saal als  Übungsraum für die Aktiven und Veranstaltungsort für vereinliche Belange  nutzen zu können. Durch das Entgegenkommen von Bürgermeister Veith und  der Gemeindeveraltung wurde dann zu Beginn des Jahres 1960 der lang  ersehnte Wunsch erfüllt:
Im Rahmen einer kleinen Feier im ehemaligen Kindergarten wurde dem DRK Ortsverein am 30. April 1960 ein eigener Übungsraum zur alleinigen Nutzung übergeben. 
Durch mehrere Renovierungs- und Umbauarbeiten in den folgenden 50  Jahren konnte den gestiegenen Anforderungen zur Ausbildung und  Einsatzfähigkeit sowie der Erweiterung der Aufgaben im  sanitätsdienstlichen und sozialen Bereich Rechnung getragen werden.
So ist das Gebäude, das zu Ehren und Gedenken unseres langjährigen 1. Vorsitzenden Alois Bolz, im Jahre 1986 in "DRK-Heim Alois-Bolz"  umbenannt wurde, bis heute zentraler Treff für die Helferinnen und  Helfer unserer Gemeinschaften sowie für Veranstaltungen des Vereins, wie  z. B. unsere monatlichen Seniorennachmittage für die ältere  Einwohnerschaft. 
Im Jahre 1968 wurde auf Initiative unseres damaligen 1. Bereitschaftsleiters Heinrich Riffel erstmals ein Erste-Hilfe-Kurs speziell für die 9. Klasse der Grund- und Hauptschule Karlsdorf durchgeführt. Es war der besondere Verdienst von Heinrich Riffel, dass nach Abschluss des EH-Kurses 15 Kursteilnehmer des Jahrgangs 1953 für den Dienst im Roten Kreuz gewonnen werden konnten. Diese 15 Jugendlichen stellten sich anlässlich des 60-jährigen Vereinsjubiläums1969 als erste Jugendrotkreuzgruppedes DRK OV Karlsdorf der Öffentlichkeit vor. Geleitet wurde die erste JRK-Gruppe von Rita Schlindwein und Werner Weschenfelder.Wenn Sie mehr erfahren wollen über die weiter Entwicklung des DRK Ortsverein Karlsdorf und seiner Gemeinschaften finden Sie eine Kurzchronik zu den ersten zehn Vereinsdekaden hier...Weiterführende Links:
DRK Ortsverein Karlsdorf heute: Aufgaben - Ansprechpartner - Verwaltung - Gemeinschaften Vereinschronik 100 Jahre DRK Karlsdorf
