„Die Annahme, dass eine Corona-Infektion gefährlicher sei als  beispielsweise ein Herzinfarkt oder Schlaganfall, ist falsch und  schlimmstenfalls lebensbedrohlich. Auch während der Corona-Pandemie  sollten Herzinfarkt- oder Schlaganfallsymptome unbedingt ernst genommen  werden. Bei deren Auftreten sofort den Rettungsdienst (112) alarmieren.  Die Chance auf Rettung vor lebensbedrohlichen Behinderungen oder gar Tod  darf nicht verspielt werden“, warnt DRK- Bundesarzt Prof. Peter Sefrin.  Rettungsdienst und Krankenhäuser stellten die unmittelbare  Notfallbehandlung bei gleichzeitigem Schutz vor einer Infektion sicher.                         
Trotz der Absage von Routinebehandlungen sei die Notfallbehandlung von  Patientinnen und Patienten neben Corona-Erkrankungen weiterhin  gewährleistet. „Eine Absage von Operationen und Eingriffen erfolgt nur  dann, wenn dies aus medizinischer Sicht vertretbar ist und unbedenklich  auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden kann“, sagt Prof. Sefrin. 
 Ein wesentliches Problem sei jedoch, dass gerade bei älteren Menschen  durch die Kontaktbeschränkungen häufig keine Angehörigen anwesend seien,  die Symptome eines Schlaganfalls oder Herzinfarkts erkennen und einen  Notruf absetzen könnten, oder aber auch dass die Symptome von den  Betroffenen verdrängt würden.
Schon während der ersten Welle der Pandemie im Frühjahr waren die  Behandlungszahlen bei lebensbedrohlichen und zeitkritischen Erkrankungen  wie Herzinfarkt und Schlaganfall zurückgegangen. 
Laut einer  Untersuchung des Aktionsbündnisses Informations- und  Kommunikationstechnologie in Intensiv- und Notfallmedizin  (AKTIN-Notaufnahmeregister) waren vor allem Notaufnahmen und  Notfallkrankenhäuser von rückläufigen Krankenhauseinweisungen betroffen. 
 In den ersten fünf Monaten dieses Jahres lag der Rückgang bei der  Aufnahme von Patientinnen und Patienten, die jünger als 60 Jahre waren,  bei 42 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres. 
In der  Altersgruppe ab 60 Jahren waren es 34 Prozent weniger. In der Analyse  des Notaufnahmeregisters betrug die Abnahme der Behandlungen bei  Herzinfarkten 40 Prozent, bei chronischen Lungenerkrankungen 50 Prozent  und bei Schlaganfällen 24 Prozent.
Text und Foto: Mitteilung 66/20 des DRK vom 12.11.2020Das könnte Sie auch Interessieren:
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